Der Kaiserpalast
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Gugong; auch Verbotene Stadt
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Traditionell galt der Kaiser von China als der moralische und politische Angelpunkt der Weltordnung. Er allein besaß das Mandat des Himmels und war dafür verantwortlich, daß Frieden, Wohlstand und Sitte auf Erden herrschten. Als Reich der Mitte sah sich China im Zentrum dessen, was >unter dem Himmel< (tianxia) liegt, als den Inbegriff jeglicher Zivilisation; am Rande seiner Machtsphäre, in der >äußeren Welt<, lebten nur >Barbaren<. Und im Zentrum der Mitte - deren Schriftzeichen eine von einem Pfeil durchbohrte Zielscheibe darstellt - erhob sich die >Purpurne Ve rb otene Stadt< (Zi Jin Cheng), umgeben von einem Wassergraben und einer roten Palastmauer. Die Farbe Purpur symbolisierte den Polarstern. Die Verbotene Stadt selbst galt als irdisches Spiegelbild der im Kosmos waltenden Ordnung: Alle Gebäude richten sich an einer erst-, zweit- oder drittrangigen Nord-Süd-Achse aus, die im Norden am Trommel- und Glockenturm endet. Morgens wurden die Pekinger von hier aus mit Glockenschlägen geweckt, abends mit Trommelschlägen zur Ruhe geschickt. (Die Entfernung von diesem Turm bis zum Südtor der Äußeren Stadt, dem Yong Ding Men [Tor der Immerwährenden Regelung] betrug übrigens exakt 7, 5 km .) Die wichtigsten Palastgebäude der Kaiserresidenz sind nach Süden, in Richtung auf die segenbringende Sonne ausgerichtet und tragen bedeutungsvolle Namen wie Harmonie, Frieden, Ruhe und Stille.
Als der YONGLE-Kaiser seine Residenz nach l7 jähriger Bauzeit im Jahre 1421 bezog, war Versailles noch ein kleiner Schießplatz und der Kreml ein eingezäuntes Areal. Die 720000 m2 große Anlage mit ihren rund 9900 Räumen erhielt bald den Namen >Verbotene Stadt>, weil kein normaler Sterblicher das Mittags- oder Meridiantor (Wumen) im Süden oder das Shen Wu Men im Norden passieren durfte.
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Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in Peking |
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