Eine Entdeckungsreise in Shanghai
Shanghai ist das Handels- und Finanzzentrum Chinas. Durch Shanghai hindurch schlängelt sich der Huangpu-Fluss, der Mutterfluss der Metropole. An seinem westlichen Ufer erstreckt sich der Bund, auch als "Shanghaier Wall Street" bezeichnet. Hier herrscht immer Geschäftigkeit und buntes Treiben.
Der Bund war einst das politische, wirtschaftliche, finanzielle und kulturelle Zentrum Shanghais. Im Jahr 1845 wurde der Bund Teil der britischen Konzession. Außerdem hatten die westlichen Mächte hier bis 1949 ihre Konsulate. Viele westliche Banken und Unternehmen hatten am Bund ihre Niederlassungen. Dies machte Shanghai zu einem wichtigen Finanzzentrum in Fernost. Auch in der Architektur machte sich der ausländische Einfluss bemerkbar - zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden überall in Shanghai Gebäude im westlichen Baustil errichtet. Diese prunkvollen Bauwerke kann man auch heute noch bestaunen, vor allem am Bund.
Zu diesen Gebäuden gehört auch das HSBC-Haus - das Gebäude der Honkong Shanghai Banking Corporation. Es wurde im Jahre 1925 erbaut und gehört zu den attraktivsten Gebäuden am Bund. Heute befindet sich hier der Sitz der Pudong Development Bank. Das HSBC-Haus mit seiner riesigen Kuppel ist im klassizistischen Stil errichtet. Die Fassade des Gebäudes - eine Stahlkonstruktion - ist mit klassischen Ziegeln und Steinen versehen. Mächtige Säulen tragen die Panelendecke. Im inneren Teil findet man Säulen aus Marmor, prunkvolle Bodenbeläge und Kamine. Als Zugeständnis an die Moderne wurde das Gebäude später mit Heizung und Klimaanlagen ausgestattet.
Hinter der Hausnummer 3 am Bund verbirgt sich der Shanghai-Club - ein wirklich sehenswertes Gebäude. Das Club-Haus ist ein repräsentatives Bauwerk der Britischen Renaissance. Gebaut wurde es im Jahre 1861 von Briten. Bei einer Erweiterung des Baus im Jahr 1910 wurden 6 zusätzliche Säulen an der Außenfassade zwischen der ersten und zweiten Etage angebracht.
Das im Jahre 1927 erbaute Zollamt ist baulich eine Kombination aus europäischer Klassik und moderner Architektur. Der Haupteingang wird von griechischen Säulen gesäumt. Das Gebäude wird gekrönt von einem großen Glockenturm, der in der Nacht bunt beleuchtet wird und eine Art Wahrzeichen Shanghais geworden ist. Das Glockengeläut ist in der Stadt weithin zu hören. Heute steht das Haus des alten Zollamts unter Denkmalschutz.
Die Gebäude am Bund sind nicht von demselben Architekten entworfen und stammen nicht aus der gleichen Periode - dennoch weisen sie alle einen sehr ähnlichen Baustil auf. Die Reihe dieser Gebäude vermittelt einen eleganten ästhetischen Eindruck und einen Hauch von Luxus. Manche Shanghaier nennen den Bund wegen seiner baulichen Besonderheiten auch "Museum internationaler Architektur".
Shanghai ist ein Paradies zum Einkaufen. Eine Einkaufsmeile ist dabei besonders zu empfehlen: die Nanjing-Straße. Sie gilt als die wichtigste Einkaufsmeile in Shanghai. Die 5,5 Kilometer lange Straße verbindet den Bund im Osten Shanghais mit dem Jing'an-Tempel im Westen.
Die Nanjing-Straße ist nicht erst seit heute eine der besten Adresse zum Shoppen in Shanghai. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts betrieben Kaufleute an beiden Seiten der Straße mehrere hundert Läden und kleine Geschäfte. Denn sie glaubten, dass ihnen nach der chinesischen Fengshui-Lehre sogar eine kleine Ecke auf dieser Straße dickes Geld bringen werde. Und tatsächlich waren manche Geschäfte schon kurz nach ihrer Gründung sehr erfolgreich und haben sich landesweit einen Namen gemacht - sogar bis in die heutige Zeit. Nennenswert sind dabei die 4 Kaufhäuser Yongan, Xianshi, Xinxin und Daxin - sie waren damals sogar im Ausland bekannt.
Nach 1949 entstanden entlang der Nanjing-Straße weitere Geschäfte und Kaufhäuser, wodurch die bereits bestehenden Geschäfte einen neuen Impuls erhielten. Auch heute noch schießen moderne Einkaufszentren wie Pilze aus dem Boden. Die Vielfalt lässt sich abends besonders gut erahnen, wenn die Ladenfronten durch bunte Neonreklamen beleuchtet werden.
Wer diese Einkaufsmeile nicht zu Fuß erkunden möchte, der kann sich auch in eine schienenlose Bimmelbahn für Touristen setzen und sich in aller Ruhe durch die Nanjing-Straße chauffieren lassen.
Shanghai bietet aber nicht nur gute Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch eine hervorragende Küche mit einer Vielzahl lokaler Spezialitäten. Der Chenghuang-Tempel ist die beste Adresse, um die kulinarischen Spezialitäten der Stadt zu kosten. Hier findet man beinahe alles, was die Shanghaier Küche an Besonderheiten zu bieten hat. Anders als die süße Kanton-Küche oder die scharfen Sichuan-Gerichte, sind die Gerichte aus Shanghai durch ihren dezenten Geschmack gekennzeichnet.
(CRI/China.org.cn) |